Technische Dokumentation ist die Grundlage für den Nachweis sicherer Produkte

Technische Dokumentation beschreibt die technischen Seite eines Produktes. Das heißt, es sind keine Marketing-Texte, sondern Informationsprodukte, die daran alles – beginnend bei der Ideenfindung – beschreiben. Deshalb wird sie häufig auch Produktdokumentation genannt. Dabei ist es egal, ob Sie aus dem Maschinenbau kommen, aus der Elektrotechnik, oder Consumer-Güter herstellen - die Pflicht der Dokumentation liegt beim Hersteller.

Was ist Technische Dokumentation?

Sie als Produkthersteller, Produktimporteur oder Produkthändler müssen all jene, mit Ihren Waren in Zusammenhang stehenden, Unterlagen, Belege, Materialien, etc. erstellen oder zusammenstellen.

Die Dokumente und Unterlagen müssen archiviert und dauerhaft (es gibt gesetzliche Vorgaben, wie lange) verfügbar gemacht werden.

Gute Technische Dokumentation

  • beschreibt technische Erzeugnisse,
  • ist systematisch aufbereitet,
  • enthält strukturierten Inhalt,
  • ist zweckbestimmt,
  • ist vollständig und
  • ist immer verfügbar.

Wenn ein Produkt mit der CE-Kennzeichnung versehen wird, ist die Dokumentation von Rechtswegen her erforderlich. Die CE-Kennzeichnung ist dabei keine Kür. Sie ist gesetzliche Pflicht.

Sollte Ihr Erzeugnis unter eine oder mehrere EU-Richtlinien und / oder EU-Verordnungen fallen, die eine CE-Kennzeichnung fordern, müssen die dort geforderten Schutzziele eingehalten werden.

Mit der Konformitätserklärung bestätigt das Unternehmen als finalen Schritt der Produktherstellung, dass es die geforderten Maßnahmen für die Produktsicherheit umgesetzt und dokumentiert hat. Hier sind Normen hilfreich, die Lösungen zur Risikominimierung konkret nennen und klare Anforderungen stellen. Aber auch Abweichungen von der Norm sind möglich, wenn das Produkt am Ende wenigstens genauso sicher ist.

Die Behörden dürfen jederzeit Einsicht in die gesamten Unterlagen zu einem konkreten Produkt verlangen. Im Schadensfall prüfen sie übrigens nicht nur auf formale Mängel (die z. B. die Zolleinfuhr unmöglich machen können, bis sie beseitigt sind), sondern auch auf inhaltliche Fehler. Das Unternehmen und dessen Mitarbeiter können wegen eines Produkt- oder Instruktionsfehlers haftbar gemacht werden.

Was bringt Technische Dokumentation?

Sie hilft, das hergestellte Objekt vollständig und umfassend zu beschreiben.

Dabei ist für Ihre Kunden besonders die Nutzungsinformation wichtig, damit sie lernen, wie mit dem erworbenen Gut umzugehen ist. Um das sicherzustellen, braucht die Bedienungsanleitung eine für die Zielgruppe verständliche Sprache.

Damit die Handbücher nicht in der Ecke verstauben, muss der Anwender sich gut in ihnen zurechtfinden. Eine geschickt gewählte Struktur ermöglicht dies, so dass die gesuchten Inhalte sofort gefunden werden können. Am Ende kann ein gutes Handbuch sogar helfen, die Kundenzufriedenheit zu erhöhen und damit mehr Geschäft zu generieren oder auch die Service-Anfragen zu reduzieren und damit bares Geld sparen.

Wer braucht Technische Dokumentation?

Sie wird von jedem benötigt, der eine Technologie nutzen oder entwickeln will. Dazu gehören Entwickler, Systemadministratoren, Endbenutzer und alle anderen, die verstehen wollen, wie eine Technologie funktioniert. Technische Dokumentation wird auch von Organisationen benötigt, die die Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften oder Industriestandards sicherstellen wollen.

Hersteller

Unternehmen und Produkthersteller können mit der Technischen Dokumentation nachweisen, dass sie alles Notwendige bedacht haben, um ein sicheres Erzeugnis, besonders Maschinen und Anlagen, auf den Markt zu bringen.

Aber auch, um ihren Kunden bei der Produktnutzung bestmöglich zu unterstützen.

Dabei ist es unerheblich, ob es sich bei dem hergestellten Produkt um eine Maschine, Software, Waren für den Endverbraucher, Elektronikprodukte oder Medizinprodukte handelt.

Nutzer

Der Produktbenutzer braucht die Bedienungsanleitung, um zu lernen, was er mit der Ware machen kann und wie er es sicher und effizient benutzt.

Dabei ist es wichtig, dass er nicht nur die Sprache versteht, sondern anhand der Struktur auch schnell zum gewünschten Inhalt findet. Sonst wird die Dokumentation kurzerhand weggelegt und per Ausprobieren oder Nachfragen versucht, mit dem Objekt richtig umzugehen.

Was sind interne und externe Technische Dokumentation?

Die Technische Dokumentation beschreibt alle Informationen, die während des Lebenszyklus eines Produkts entstehen – von der Entwicklung bis zur Nutzung.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen interner Technischer Dokumentation, die für die Produktentwicklung, Herstellung und Nachweisführung benötigt wird, und externer Technischer Dokumentation, die für Anwender, Kunden und andere Interessenten bestimmt ist.

Diese Unterscheidung ist wichtig, um gesetzliche Anforderungen, Normen und Richtlinien korrekt zu erfüllen. Maßgeblich sind unter anderem die DIN EN 82079-1:2021 und das Produktsicherheitsgesetz (ProdSG).

Interne Technische Dokumentation

Die interne Technische Dokumentation umfasst alle Unterlagen, die die Produktentwicklung, Herstellung und Qualitätssicherung beschreiben und belegen. Sie dient als Nachweis dafür, dass ein Produkt sicher, normgerecht und nach dem Stand der Technik entwickelt wurde.

Dazu gehören unter anderem:

  • Entwicklungsunterlagen, Pflichtenhefte, Spezifikationen
  • Risikoanalysen und Risikobeurteilungen
  • Prüfpläne und Prüfberichte
  • Technische Datenblätter und Berechnungen
  • Software-Dokumentationen, Tests und Validierungen
  • Herstellungsanweisungen und Arbeitsanweisungen
  • Nachweise zu Normen, Richtlinien und gesetzlichen Anforderungen

Unternehmen sind verpflichtet, nur sichere Produkte in Verkehr zu bringen. Die interne Dokumentation stellt sicher, dass alle relevanten Vorschriften eingehalten wurden. Sie bildet außerdem die Grundlage für die Erstellung der externen Dokumentation, da viele Normen festlegen, welche Informationen später für den Benutzer bereitzustellen sind.

Wenn Sie mehr zu Ihren Pflichten wissen möchten, bietet Ihnen unser Service zur rechtssicheren Dokumentation weitere Informationen und die passenden Dienstleistungen dazu.

Externe Technische Dokumentation

Die externe Technische Dokumentation richtet sich an Benutzer und andere externe Zielgruppen. Sie stellt sicher, dass das Produkt sicher und korrekt verwendet werden kann.

Nach DIN EN 82079-1:2021 gehören dazu alle Benutzerinformationen, wie:

  • Betriebs- und Bedienungsanleitungen
  • Montage- und Installationsanleitungen
  • Wartungs- und Serviceanweisungen
  • Gebrauchsanweisungen und Handbücher
  • Produktkataloge, Datenblätter, Broschüren und Webseiteninhalte

Alle Unterlagen müssen inhaltlich konsistent sein – unabhängig vom Medium.

Wenn sich technische Details eines Produkts ändern, sollten alle betroffenen Dokumente gleichzeitig angepasst werden. So vermeiden Sie Widersprüche zwischen Handbuch, Website und Kundenservice-Unterlagen und erfüllen die Anforderungen an Produktsicherheit und Nachvollziehbarkeit.

Ihr Kunde verlangt alle möglichen Unterlagen und Sie möchten nur das gesetzlich vorgeschriebene liefern?
Gerne beraten wir Sie zum Unterschied zwischen Dokumentationstypen und was Sie weshalb an Ihre Kunden liefern müssen.

Wer erstellt Technische Dokumentation?

Im Prinzip kann jeder eine solche zu einem Technikprojekt verfassen. Die Norm 82079‑1:2021 empfiehlt allerdings eindringlich, ebenso für das Dokumentieren wie beim Entwickeln des produzierten Guts Fachpersonal einzusetzen.

Technische Redakteure sind darin ausgebildet, gut nachvollziehbare Texte zu erstellen. Dafür müssen sie diverse Voraussetzungen kennen, die sie bereit sind, aus den verantwortlichen Produktentwicklern herauszukitzeln. Sie kennen die passenden Werkzeuge, mit denen nicht nur die Dokumentation, sondern auch verschiedene Versionen erstellt werden können.

Eine Technische Redaktion versteht sich auch darauf, ggf. fehlende Informationen zu ergänzen oder auch falsche Aussagen zu erkennen und anzupassen. Das Erstellen der Dokumentation aus verschiedenen Quellen funktioniert besonders gut mit Redaktionssystemen.

Dabei ist unerheblich, in welchem Medium die Anleitung am Ende die Informationen liefert. Besonders bei der externen Dokumentation wandelt sich inzwischen das Nutzerverhalten. Mittlerweile werden häufig bevorzugt Videos, Tutorials oder Apps genutzt, um Produktfunktionen besser kennenzulernen.

Am Ende ist es wichtig, dass Ihre Kunden genau wissen, was sie mit Ihrer Ware machen können, wie sie damit sicher, effektiv und effizient umgehen – und was sie tunlichst unterlassen sollten.

Ob das immer als geschriebener Text sein muss, lässt sich hinterfragen. Die reinen grafischen Betriebsanleitungen werden aufgrund von häufigerem Einsatz künstlicher Intelligenz inzwischen wieder hinterfragt. Denn nicht nur der Mensch muss die Anleitung lesen können, teilweise auch Maschinen, die dann Antworten in Form von z. B. Chatbots geben.

Technische Redaktion: extern und intern

Das Wissen für betriebsinterne Arbeit liegt meist in der Produktentwicklung. Technische Redakteure benötigen Zugriff auf dieses, um Informationen korrekt abzubilden.

Das bedeutet, hier ist eine effektive Zusammenarbeit gefragt: Die Redakteure können mit ihrer Systematik und ihrem Dokumentationsgeschick die Inhalte aus den Köpfen der Entwickler aufs Papier bringen. Sie können auch mit dem Blick von außen die ein oder andere Frage stellen und ihre Meinung zur Risikominderung durch Information (Warnlabels, Sicherheits- und Warnhinweise in der Betriebsanleitung, auf der Verpackung, etc.) in den Ring werfen.

Die externe Technische Dokumentation sollte auf jeden Fall ein Redakteur erstellen. Er versteht sich auf das zielgruppengerechte Schreiben, einheitliche Terminologie und konsistentes Layout, die zu den "Basics" einer guten Bedienungsanleitung gehören.

Handbuch Experten – Ihr Partner für professionelle Technische Dokumentation

Die Technische Redaktion der Handbuch Experten beschreibt für verschiedenste Technikprojekte die Installation und Inbetriebnahme, Benutzung und Bedienung, Inspektion, Wartung oder Reparatur, Entsorgung – und was sonst noch Spezifisches für das jeweilige Objekt anfällt. Sie nehmen systematisch den Blick des Nutzers ein und fragen sich immer wieder kritisch, ob diese Information vom Benutzer verstanden wird und ob sie hilfreich aufbereitet und strukturiert ist.

Für uns ist Technische Dokumentation nicht nur eine nervige Aufgabe, die zur Produktherstellung dazu gehört, für uns ist sie etwas, die wir mit Begeisterung erschaffen. Wir helfen Ihnen, die Zusammenhänge Ihres Projekts verständlich aufzuzeigen und visuell aufzubereiten, damit Ihren Kunden, das Maximum aus Ihrem Produkt herauszuholen können und lange Freude daran haben.

Dabei lassen wir unsere Jahrzehnte-langes Know-How einfließen, durch die wir die Bearbeitung von Dokumentationsprojekten systematisiert haben.

Die entscheidende Frage, die Sie sich stellen sollten lautet: "Möchte ich diese bei uns im Hause erstellen oder soll ein Dienstleister für Technische Dokumentation diese Arbeit für uns übernehmen."

Im ersten Fall bieten wir Ihnen an, Ihre Mitarbeiter mit unserem Wissen zu unterstützen:

  • Doku-Check für die EU
  • Seminare und Workshops, um Ihren Mitarbeitern Grundlagen der Technischen Redaktion oder spezifische Anforderungen aus Normen und Richtlinien an die Hand zu geben

Im zweiten Fall übernehmen wir die Erstellung komplett:

  • Analyse Ihrer bestehenden Dokumente
  • Konzeption
  • Schreiben der Benutzerinformation
  • Automatisierung
  • Lokalisierung
  • Schulungsunterlagen

Außerdem bieten wir zur betriebsinternen Dokumentation mit unserem Service zur Product Compliance folgendes an:

  • Beratung zur CE-Kennzeichnung
  • Recherche zu den Marktanforderungen
  • Verwaltung der Dokumente
  • CE-Dossier
    Sie möchten Ihre Technische Dokumentation entscheidend voranbringen?
    Gerne setzen wir unsere Erfahrung und unser Wissen für Sie, Ihre Dokumentationsprozesse und Ihre Produkte ein.
    Ihr Ansprechpartnerin Anna Lehmann
    Anna Lehmann

    Lassen Sie uns über Ihr Projekt sprechen.